Nachhaltig(er) campen

10 Tipps für umweltbewusstes Vanlife


Wie wundervoll diese Welt ist, sehen wir beim Reisen immer wieder. Wir können alle unseren Teil dazu beitragen, dass die Erde gesund bleibt, es an manchen Stellen wieder werden und all‘ ihren Lebewesen ein Zuhause bieten kann. Impulse dafür wie Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit im Vanlife funktionieren können, findet ihr in unseren zehn Tipps und Tricks für umweltbewusstes Vanlife und nachhaltige(re)s Campen. 

1. Nachhaltige Vanausstattung 


Bereits wenn es um die Ausstattung von Bulli, Kastenwagen, Wohnmobil und Co. geht, kann nachhaltig gedacht werden. So muss ja nicht immer alles neu sein, was im und am Reisemobil gebraucht wird, oder? Campingausrüstung und Outdoorzubehör gibt es aus zweiter Hand nicht nur bei den üblichen Portalen für Kleinanzeigen, wie zum Beispiel eBay, Kalaydo oder Quoka. Bei ausleihen.de und 2chance-outdoor.de findet ihr Marktplätze für Second Hand Outdoor-Ausrüstung. So bekommt ihr preiswert hochwertige Ausrüstung, schenkt dieser ein neues Leben und schont die Umwelt mehr, als wenn ihr neu angefertigte Produkte kauft. 


Muss es doch mal ein neues Produkt sein, schaut zuerst bei einem Laden um die Ecke. Dort kann man sich beraten lassen, erfahrt beispielsweise, wo die Artikel produziert und welche Materialien verwendet werden. Generell ist es möglich, fast immer „grüner“, Produkte zu kaufen, die nicht um die halbe Welt reisen mussten und direkt im eigenen Land produziert wurden. Unter den Herstellern gibt es außerdem mittlerweile jede Menge Angebote aus nachhaltigen Materialien.


2. Umweltschonend packen 


Beim Packen für den Vanlife-Alltag gilt: Weniger ist mehr. Wer nur das aller Nötigste in den Camper lädt, spart nicht nur nervenaufreibende Suchaktionen, Chaos und Platz, sondern auch Treibstoff. Denn je leichter das rollende Zuhause ist, desto weniger Benzin oder Diesel wird verbraucht. So entstehen weniger Emissionen und nebenbei spart ihr auch noch Geld. 


Eine genaue Planung, inklusive Packliste, hilft dabei, nur das Nötigste einzupacken. Besonders bei Hygieneartikeln und Kleidung kann mit ein paar einfachen Tricks ordentlich Gepäck eingespart werden (siehe Punkt 9 und 10). Am Ende sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. So könnt ihr beispielsweise auf Offline-Maps auf dem Handy zurückgreifen, anstatt den schweren Atlas mitzunehmen. Befüllt außerdem den Frischwassertank erst an der Destination voll, und nur minimal vor Abreise. Außerdem lohnt es sich, den Abwassertank zu leeren, bevor die Reise los geht. Auch die Essensvorräte können auf ein Minimum beschränkt und am Zielort im Supermarkt aufgefüllt werden. 


3. Vorfreude für die Umwelt: Probecampen


Egal, ob ihr bereits alte Hasen im Campingbusiness seid oder Vanlife absolutes Neuland für euch ist: Vor der Elternzeitreise mit Bulli, Camper, Van, Wohnmobil und Co. ist ein Testlauf eine echt gute Idee. Auf diesem Weg wird nicht nur klar, ob das Reiseteam bereit für die große Tour ist und an welchen Stellen es noch Optimierungsbedarf gibt. Ihr erfahrt so noch vor dem Startpfiff der „richtigen“ Tour, welches Equipment noch fehlt und wie die Grundausstattung verbessert werden kann. Auf diesem Weg könnt ihr in Ruhe die Preise der noch benötigten Objekte vergleichen, schauen, ob ihr es euch leihen oder Second Hand ergattern könnt. Seid ihr erst einmal unterwegs, ist es weitaus komplizierter, unnötigen Ballast loszuwerden oder kostengünstig das fehlende Utensil zu besorgen.


Wenn ihr euch dazu entschieden habt, ein Wohnmobil oder Camper zu mieten, kann der Testlauf einfach direkt im Vorfeld der großen Reise geschehen. Checkt dafür einfach ─ fertig gepackt und beladen ─ im Campingplatz um die Ecke ein. Verbringt ein, zwei entspannte Tage und schaut, ob alles passt. Wenn etwas fehlt oder ihr noch etwas abladen möchtet, fahrt ihr einfach nochmal Zuhause oder in den Geschäften eurer Wahl vorbei.


4. Runter vom Gas: On the road


Sogar beim Fahren kann während einer Reise im Zuhause auf Zeit an die Umwelt gedacht werden. Versucht zum Beispiel mal, unterwegs nicht immer die Höchstgeschwindigkeit auszureizen. Wer vorausschauend und möglichst niedrigtourig unterwegs ist, schaltet rechtzeitig und gibt nicht unnötig Gas. Doch nicht nur das schont die Umwelt: Wer länger steht, beispielsweise im Stau, sollte einfach den Motor ausstellen. Außerdem ist es ratsam, die Klimaanlage nur dann zu benutzen, wenn es gar nicht mehr auszuhalten oder mit anderen Tricks zu regeln ist. Dies hat eine enorme Auswirkung auf den Kraftstoffverbrauch. So auch übrigens der optimale Reifendruck!


Wer darüber hinaus Kurzstrecken vermeidet, schont ebenfalls die Umwelt. Leiht euch beispielsweise Fahrräder an der Destination, wenn ihr keine dabei habt (siehe Punkt 8). Und grundsätzlich gilt: Je länger die Reisedistanz, desto größer die Auswirkungen auf die Umwelt! 


5. So geht’s zum ökologischen Campingplatz


Die Suche nach einem nachhaltigen Campingplatz wird euch durch verschiedene Online-Portale erleichtert. Eco-ferien.de nimmt beispielsweise nur Anbieter von Campingmöglichkeiten auf, die sich ökologisch engagieren. Ecocamping.de erleichtert mit einer interaktiven Karte die Suche in Deutschland, der Schweiz, sowie Teilen von Slowenien, Österreich, Italien und Kroatien. Das Portal vergibt eine Auszeichnung an besonders klimafreundliche Camps und Plätze mit Naturerlebnis-Qualifikation. Auch nachhaltige Glamping-Anbieter finden hier eine Plattform.


Wer ganz und gar auf herkömmliche Campingplätze verzichten möchte, kann sich mal bei hinterland.camp umschauen. Auf der Plattform bieten Privatpersonen ihre freien Wiesen an. Bei landvergnuegen.com gibt es eine große Auswahl an Bauernhören und Gütern, die Vanlifern die Möglichkeit bieten, sich für die Nacht auf ein freies Plätzchen zu stellen. Oft können dann - quasi direkt vom Erzeuger - vor Ort Mich, Eier, Wein und andere Leckereien gekauft werden. 


6. Ressourcen schonen & Müllentsorgung 


Ob Zuhause oder beim Reisen, wem die Umwelt am Herzen liegt, sollte schonend mit Ressourcen umgehen. So achtet doch einfach mal auf euren Wasserverbrauch beim Duschen, Hände oder Geschirr waschen. Wer Solargeräte verwendet, um Strom für das rollende Zuhause zu generieren oder um Handy und Co. zu laden, schont genauso die Ressourcen wie der Verzicht auf die Klimaanlage. 

    Statt den Gas- oder Elektrogrill für die Zubereitung des Abendessens anzuwerfen, könntet ihr euch für ein gemütliches Picknick im Grünen entscheiden. Deckt euch doch zuvor mit Leckereien vom Wochenmarkt oder dem Bauernhof nebenan ein. Müll mitnehmen nicht vergessen! Apropos Müll: Er sollte nicht nur korrekt getrennt und entsorgt, sondern am besten auch so weit wie möglich reduziert werden. Last euren Müll außerdem niemals irgendwo liegen. Wer sich immer einen kleinen Müllsack in den Rucksack steckt, kann beim Wandern, Spaziergang oder am Stellplatz Müll aufsammeln und verhindert  so, dass Plastikpartikel in die Erde gelangen, Tiere die schädlichen Materialen essen oder sich am Müll verletzen. 


    Es ist darüber hinaus wichtig, dass Ab- und Grauwasser ausschließlich an entsprechend gekennzeichneten Stellen entsorgt werden. 


    7. Grün denken beim Einkaufen & in der Küche


    Lasst unnötige Stromfresser aus der Küche einfach Zuhause, denn sie nehmen wertvollen Platz weg und nerven schnell, wenn sie nicht gut verstaut werden können. Wenn ihr auf euren Milchaufschäumer, die Saftpresse oder die Kaffeemühle aber definitiv nicht verzichten könnt, schaut doch mal nach Travelalternativen. Oft gibt es diese kleinen Helferlein auch manuell ohne Strom betrieben und im kleinen Format.


    Wenn ihr auswärts essen gehen wollt, anstatt am Van zu kochen, probiert lieber kleine Restaurants aus anstatt der großen Kette. Vielleicht kaufen die lokalen Anbieter eher auf Wochenmärkten oder bei regionalen Anbietern ein statt im Großmarkt. Probiert auch beim Einkauf lieber regionale Köstlichkeiten aus als das Importierte, das bereits bekannt ist, aber bereits eine lange Reise hinter sich hat. Der Einkauf auf dem Wochenmarkt, in kleinen regionalen Läden oder bei ortsansässigen Anbietern ist darüber hinaus immer eine gute Idee. Den Jutebeutel nicht vergessen!


    8. Good for nature, body & soul: der Drahtesel


    Das Fahrrad mit auf den Roadtrip zu nehmen, ist immer eine gute Idee. An einem hübschen Platz für euch und euren Van angekommen, können Kurzstrecken mit dem Drahtesel unternommen  werden. So schont ihr die Umwelt, spart Geld, kommt in Bewegung und nehmt die Umgebung mit Sicherheit viel intensiver wahr als aus dem Autofenster heraus. Ist der Weg doch einmal zu weit oder das Wetter macht einen Strich durch die Pläne, informiert euch über die öffentlichen Verkehrsmittel. Vielleicht fährt ja ein Bus in den nächsten Ort. 


    9. Die bewusste Kleiderwahl


    Weniger ist mehr - das gilt auch für die Wahl der Klamotten während des Campingtrips. Wer für insgesamt zwei Wochen Kleidung einpackt und dabei jedes potentielle Wetter berücksichtigt, ist auf einem guten Weg. Das Zwiebelprinzip ist dabei unserer Erfahrung nach die effektivste Lösung. Wählt Kleidung, bei der ihr je nach Temperatur und Witterung immer etwas aus oder darüber ziehen könnt. Achtet darauf, dass sich so viele Kleidungsstücke wie möglich kombinieren lassen und ihr bei der Wahl des Outfits immer flexibel bleibt. Kleidung in gedeckten Farben sieht nicht so schnell schmutzig aus, unempfindliche Materialien gehen nicht so rasch  kaputt und musterfreie Teile können beliebig mit anderen kombiniert werden. Bei der Wahl des Waschmittels denkt bitte daran, dass es der Umwelt zu liebe ökologisch sein sollte, damit ihr überall waschen und spülen könnt.


    10. Hygiene, Klo & Co.


    Wer beispielsweise auf feste Duschseife und festes Shampoo setzt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes ─ die Seife kann nicht auslaufen und alle reisenden Erwachsenen können sie teilen. In eine kleine Dose verpackt, kann auch nasse Seife einfach transportiert werden. Auch Bodylotion, Sonnencreme, Kamm, Zahnpasta und Mückenspray können geteilt und somit jede Menge Geld, Müll und Schadstoffe gespart werden – achtet beim Kauf darauf, dass ihr alle das Produkt nutzen könnt und wollt.


    Für Frauen, die unterwegs ihre Periode bekommen, kann je nach Vorlieben und Physis der Frau eine Menstruationstasse eine platzsparende, müllfreie und wiederverwendbare Option für den Trip sein. Die Tasse lässt sich abwaschen oder auswischen und kann bis zu zwölf Stunden getragen werden. Außerdem kann dieser Begleiter für die Tage mit ins Wasser. Ebenso waschbar und wiederverwendbar sind Period Pants oder waschbare Slipeinlagen. Diese können aber nicht beim Baden getragen werden.


    Auch Duschen lässt sich ─ vor allem in sommerlichen Gefilden ─ ökologisch am Reisegefährt. Es gibt eine Vielzahl an Modellen von tragbaren Campingduschen. Oft sind sie eine Art befüllbarer Sack, der zum Erwärmen des Wassers beispielsweise aufs Autodach gelegt werden kann. Ein daran befestigter Schlauch mit Mini-Duschkopf sorgt für das Open-Air-Duscherlebnis. Bitte denkt auch hier an ökologisch abbaubare Reinigungsprodukte. Die Zahnpflege wird mit einer Zahnbürste aus Bambus und fester Zahnpasta umweltfreundlicher.

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    Mit Bulli und Baby am Pont du Gard in Frankreich.
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